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Ausflug nach Trier zur Ausstellung „Nero – Kaiser, Künstler und Tyrann“

Am 23.07.2016 starteten Jumeleure und Freunde der Jumelages Sektion Bonn nach Augusta Treverorum.

Trier

Den Regen auf der A 1 in Richtung Trier mehr oder weniger zurückgelassen und die Beine kurz im Palastgarten vertreten, begannen wir unseren Ausstellungsmarathon im Rheinischen Landesmuseum.

Um den interessanten Ausführungen unseres Guides per Kopfhörer folgen zu können, waren allerdings einige Versuche notwendig, um das Ohr in die passende Form zu modellieren bis hin zum Langziehen so mancher „Jumeleurs-Ohren“:

Agrippina (e Kölsch Mädche) hatte dafür gesorgt, dass ihr Sohn Nero aus erster Ehe durch Adoption die Thronfolge von Claudius übernahm. Nach der Ermordung des Stiefvaters bestieg Nero als 16-jähriger den Thron. Er sah seine wahre Berufung aber nicht so sehr als Herrscher über das Imperium Romanum, sondern eher in seinem Wirken als Künstler und Wagenlenker. In einer politisch kritischen Zeit begab er sich auf eine 16-monatige „Tournee“ nach Griechenland, die ihm 1808 Siegeskränze einbrachte. Zurück in Rom ließ er sich zum Argwohn der Senatoren und der Bevölkerung dafür feiern. Da bekannt war, dass diese Siege mitunter durch Bestechung errungen wurden, erntete Nero Spott und Hohn. Bis zu seinem Untergang dauerte es kein Jahr mehr!

Im Rheinischen Landesmuseum wie auch im Stadtmuseum Simeonstift und im Museum am Dom wurden weitere Kapitel in Neros Leben dargestellt, die ihn als Tyrannen abstempelten: Neros Mord an seiner Mutter Agrippina, Nero und der große Brand von Rom im Jahre 64, Nero und die römische Christenverfolgung nach dem Brand von Rom.

Die Ausstellung trug aber auch dazu bei, dieses negative Image, das Nero anhaftet zu hinterfragen. So bestehen nach heutigen Erkenntnissen erhebliche Zweifel, dass der Brand von Rom auf Befehl Neros zurückzuführen ist, wahrscheinlicher ist es, dass die Stadt einem Schadensfeuer zum Opfer fiel. Um von dem Verdacht, er selbst habe den Brand gelegt, abzulenken, ließ er zahlreiche Christen hinrichten. Auch wenn Nero die Christen nicht aus religiösen Gründen hinrichten ließ, wurde er doch zum Inbegriff des kaiserlichen Christenverfolgers.
Vielleicht hat der ein oder andere sein negatives Bild von Nero nach der Ausstellung ein wenig revidiert.

Gruppenfoto

JUMELAGES BONN VOR DEM KURFÜRSTLICHEN PALAIS

Trotz des umfangreichen und spannenden kulturellen Programms blieb genügend Zeit für eine ausgiebige Mittagspause in der Weinstube zum Domstein und für einen Stadtbummel vor Antritt der Heimreise.

Peter Backes