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Geschichte

Es begann vor mehr als 60 Jahren

Es war im Jahre 1959, als Alexandre Chappé, Postdirektor der Stadt Troyes und des Département Aube in Frankreich, die Idee zu einer Jumelage PTT hatte. Angeregt durch die bereits existierende Städtepartnerschaft zwischen Darmstadt und Troyes, stellte er sich vor, dass sich Post- und Telekomkollegen der Partnerstädte treffen, Erfahrungen austauschen und Freundschaft schließen könnten. Nach kurzer Beratung mit seinen französischen Kollegen schrieb er am 9. November 1959 einen Brief an den „Herrn Postdirektor in Darmstadt“, in dem er die Kollegen der Schwesterstadt zu einer Jumelage einlud.

Das war die Geburt der Jumelages!

Alexandre Chappé und Hans Winkel

Nach einer längeren Odyssee durch zahlreiche Darmstädter Poststuben landete der Brief schließlich bei Wolfgang Daub, dem Vorsitzenden des Personalrats des damaligen Posttechnischen Zentralamts. Was tun mit dem Brief? Erst einmal beriet er sich mit verschiedenen Personen, darunter auch Hans Winkel, der für seine ausgezeichneten französischen Sprachkenntnisse bekannt war.

Dann wurde ein Arbeitskreis der Personalräte aller Post- und Telekom-Dienststellen Darmstadts eingerichtet, der die Aktivitäten zur Gründung der PTT-Jumelage koordinieren sollte.

Nach Arbeitskontakten der Organisatoren begann die eigentliche Jumelage zwischen den Post- und Telekom-Kollegen aus Darmstadt und Troyes am 25. November 1960. Eine Gruppe von zwanzig begeisterten Darmstädtern reiste zum ersten Partnerschaftstreffen nach Troyes. Die Teilnehmer wurden in Familien untergebracht und schlossen schnell Freundschaft mit ihren Partnern. Sie brachten die Begeisterung über die Jumelage mit nach Hause und wurden überzeugte Werber für die Idee. Der erste Gegenbesuch der neuen Freundeaus Troyes fand im Mai 1961 statt.

1962 wurde ein Verein gegründet und unter dem Namen „Gesellschaft zur Förderung der Jumelage Postal“ beim Amtsgericht Darmstadt in das Vereinsregister eingetragen. Im gleichen Jahr schlossen sich auch die französischen Freunde in der Partnerorganisation „Fédération Française des Jumelages Européens PTT“ zusammen. Bald hatten sich nach dem Vorbild der Post-Jumelage Darmstadt–Troyes mehr als 20 deutsch-französische Partnerschaften gebildet. 1968 beschloss ein Kongress der deutschen Jumeleure, die Vereinsarbeit neu zu organisieren. Die einzelnen Gruppen schlossen sich in einer zentralen Organisation, dem heutigen Bundesvorstand, mit Sitz in Darmstadt zusammen. Gleichzeitig wurde der Verein – in Anlehnung an die Bezeichnung des französischen Vereins – in „Jumelages Européens PTT e.V. (JEPTT)“ umbenannt.

Die Idee der Post-Jumelage blieb keine deutsch-französische Angelegenheit. Sie breitete sich über Ländergrenzen aus. 1984 wurde deshalb in Paris der internationale Dachverband „Union Internationale des Jumelages PTT“ (UIJPTT) gegründet, der die Arbeit der Jumelages in den heute zwölf Mitgliedsländern koordiniert.

Wer hätte damals gedacht, dass die PTT-Jumelage sich über Darmstadt und Troyes hinaus ausbreiten würde? In Deutschland gibt es heute 52 Sektionen mit fast 5 000 Mitgliedern, in Frankreich sind es 64 Sektionen mit fast der gleichen Mitgliederzahl. Dazu kommen 54 Sektionen in zehn anderen Ländern, insgesamt ca. 12.000 Personen. Der deutsche Verein „Jumelages Européens PTT e.V.“ hat seinen Namen bis heute beibehalten. Der französische Verband heißt jetzt „Union Nationale des Jumelages de La Poste et France Télécom“. Aus UIJPTT für den internationalen Verband wurde Eurojumelages.

Alexandre Chappé verstarb 1995 mit 83 Jahren in Marseille. Wolfgang Daub verstarb im Alter von 80 Jahren am 9.10.2009 in Darmstadt. Hans Winkel verstarb 2012 im Alter von 98 Jahren.